18.02.2011
Giftunfall in Homberg - Grüne fordern schnellstmögliche Aufklärung
Der Giftmüllunfall in dieser Woche in einem Homberger Logistikunternehmen, bei dem Thiophenol ausgetreten ist, hat zu einer Reihe von verletzten Beschäftigten und eintreffenden Helfern geführt. Augenzeugen berichten, dass die Helfer lange Zeit nicht wussten, um welchen Giftstoff es sich handelt, wie hoch die Gefährdung ist und wie bei diesem Stoff die Dekontamination zu erfolgen hat. Das führte angeblich dazu, dass mehrere Beschäftigte und Helfer ärztlich behandelt werden mussten. Zudem wurde im Nachhinein bekannt, dass das Unternehmen keine behördliche Genehmigung zur Umschichtung dieser Chemikalie besitzt.
Der Kreisverband BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert schnellstmögliche Aufklärung darüber, wie das Unternehmen, in dem der Giftunfall stattfand und andere Logistikunternehmen im Kreis durch die zuständigen Aufsichtsbehörden hinsichtlich der Arbeitssicherheit, der Gefahrstoffverordnung und der Anlagensicherheit kontrolliert werden. Dabei ist insbesondere von Bedeutung, dass der tatsächliche Betrieb den zulässigen behördlichen Auflagen entspricht.
Diejenigen, die Nordhessen zur Logistikregion entwickeln wollen, müssen sich die Frage gefallen lassen, ob sie alle Aspekte der Entwicklung bedacht haben. Sie haben einer Vielzahl von Unternehmen Tür und Tor geöffnet.
Dass in dem Homberger Unternehmen der Umgang mit Gefahrgut erst durch einen Unfall ans Tageslicht gekommen ist, führt zu großer Verunsicherung der Bevölkerung in der Region. „Wir fordern daher auf, schnell und umfassend die Rolle der Aufsichtsbehörden im konkreten Fall zu klären und die Konsequenzen für die Sicherstellung der Arbeitssicherheit und den Schutz der Bevölkerung darzulegen“, so Dr. Bettina Hoffmann (Vorstandssprecherin). "Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht darauf, zu erfahren mit welchen Stoffen in ihrer Nachbarschaft hantiert wird."
"Darüber hinaus möchten wir wissen, wie viele Unternehmen der Region Gefahrstoffe transportieren und in welchen Mengen. Selbstverständlich müssen diese konsequent und regelmäßig auf die Einhaltung der rechtlichen Vorschriften im Umgang mit gefährlichen Stoffen überprüft werden. Wir werden die Kreisgremien zu diesen Punkten befragen!" unterstützt Hermann Häusling (Fraktionsvorsitzender im Kreistag).
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